Abschlussbericht zu den Umständen des Falles Edmund Dillinger
Im April 2024 haben die von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Trier mit der wissenschaftlichen Studie zu den Umständen des Falles Edmund Dillinger beauftragten ehemaligen Staatsanwälte Dr. Jürgen Brauer und Ingo Hromada ihren „vorläufigen Abschlussbericht“ vorgelegt. Aus den dort näher dargelegten Gründen konnten die Recherchen der beiden Ermittler in Afrika zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Berichts noch nicht abgeschlossen werden. Daher hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission über die „Stiftung Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier“ entschieden, die Studie für die Laufzeit eines Jahres weiterzuführen.
In einem dritten Zwischenbericht legten die Autoren der Studie ihre Tätigkeiten und Ergebnisse der Ermittlungen bis Oktober 2024 dar. Die ehemaligen Staatsanwälte haben inzwischen ihre Recherchen insgesamt beendet und einen Abschlussbericht vorgelegt.
Danach bildeten im vergangenen Jahr neben abrundender Nachforschungen in Deutschland auftragsgemäß Untersuchungen zu möglichen von Edmund Dillinger in Afrika verübten Missbrauchstaten den Schwerpunkt der Arbeiten. Da der verstorbene Priester vornehmlich Kontakte nach Kamerun und Togo unterhielt, konzentrierten sich die Bemühungen auf diese beiden Länder. Im Ergebnis ist es der Studie auch mit Hilfe außenstehender Ansprechpartner in Afrika aber nicht gelungen, Betroffene oder Zeitzeugen ausfindig zu machen oder sexuelle Übergriffe zu verifizieren. Erschwert wurden die Recherchen unter anderem dadurch, dass das Auswärtige Amt die zunächst in Aussicht gestellte Unterstützung nicht gewährte.
Festzuhalten ist aus Sicht der Autoren der Studie, dass innerhalb der Kirche Afrikas der Missbrauch zwar als eine Tatsache anerkannt werde, die Kirche aber von einer umfassenden flächendeckenden Aufarbeitung noch weit entfernt sei. Auch sei es nicht gelungen, außerhalb der kirchlichen Strukturen Kontakte zu Institutionen oder Organisationen in der afrikanischen Zivilgesellschaft zu knüpfen, die sich Betroffener annehmen und bereit sind, die Suche zu unterstützen.
Da die von D. mutmaßlich in Afrika verübten Taten zudem viele Jahre bis Jahrzehnte zurücklägen, sei es praktisch ausgeschlossen, heute noch Betroffene in Afrika ausfindig zu machen. In weiteren Recherchen sehen die Autoren deshalb keinen Sinn.